Werte Motorradfreunde.
Gelegentlich sehe ich
Fotos oder auch real auf Motorradtreffen, solche eingebauten (Papier)
Filter in der Benzinzufuhr zu dem Vergaser. Ihr scheint nicht zu
wissen, was ihr schreckliches dem Motor antut.
Diese Filter sind, im
Gegensatz zu anderen Filterkonstruktionen, z. B. Metallgewebe,
nämlich Druckfilter und nur für den Einbau mit Kreisläufen einer
Benzinpumpe geeignet.
Für eine rein
geodätische Benzinzufuhr haben sie einen zu hohen
Durchflusswiderstand. Ich habe mal vor vielen Jahren einen einfachen
Versuch gemacht. Einen solchen Filter in einem offenen Benzinschlauch
verbaut mit einem kleinen Einfülltrichter am Anfang. Vor dem Filter
noch einen „Inline“ Benzinhahn verbaut. Dann den Trichter mit
einer bestimmen Menge Benzin gefüllt und bei Öffnen des Hahns die
Zeit gemessen, bis die ganze Benzinmenge durchgelaufen ist.
Danach der gleiche
Versuch nur ohne Filter. Das Ergebnis könnt ihr euch selber
ausdenken.
Diese Filter
beeinflussen also erheblich die Benzinzufuhr und damit die
Vergasereinstellung. Speziell bei Zweitaktern kann das fatal enden.
Bei höheren Geschwindigkeiten magert das Gemisch ab, der Motor
bekommt nicht die Spritmenge, die er eigentlich benötigt. Ein
Klemmer könnte die Folge sein.
Einen ähnlicher
Versuch könnt ihr mit dem Filter am Benzinhahn machen. Den
Benzinschlauch in einen Messbecher leiten. Dann die Zeit nach öffnen
des Benzinhahns messen, bis eine bestimmte Benzinmenge in den
Messbecher gelaufen ist. Danach den Benzinhahn ausbauen, das Sieb
abziehen und den Versuch wiederholen. Die Zeitdifferenz ist deutlich
geringer als mit dem Papiersieb.
Vielleicht sehe ich
das auch zu dramatisch. M. E. Ist das Sieb am Benzinhahn und das Sieb
am Benzineintritt Vergaser völlig ausreichend.
Aber das muss jeder
für sich selber entscheiden.
Man sollte aber auch
dran denken, mal gelegentlich die Siebe im System auszubauen und zu
kontrollieren.